loading
 

 Archäologie  [Übersicht]

     Archäomaus Seit etwa 30 Jahren haben wir an verschiedenen Stellen in Gärten Zufallsfunde erfasst. Diese, hauptsächlich Tonscherben, sind aus ihrem Kontext gerissen, da es sich größtenteils um Material handelt, dass in früheren Zeiten bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten entsorgt wurde, und ist daher in erster Linie für besiedlungsgeschichtliche Rekonstruktionen interessant. Der Name leitet sich her, da wir anfangs die erde von Maulwurfshügeln untersucht haben.

       Aktuelle Archäomaus-Funde Dies betrifft die Jahre 2020, 2021, 2022 und 2023

      2020: Anders als in normalen Jahren gab es 2020 eine ziemlich bunte Mischung an Funden, da wir versuchten, Leute anzusprechen, die sich wegen der Lockdowns langweilten. Das Ergebnis waren etliche Kunststoffteile, die schweirig zu interpretieren sind (was auch der Grund dafür ist, dass der Bericht nicht früher fertiggestellt wurde), etliche Metallteile, wie z.B. Bierdosen- und Bierflaschenkappen. Mit 2 Ausnahmen waren die Metallteile interpretierbar, darunter auch, so wie 2021, ein Bombensplitter aus dem 2. Weltkrieg. In diesem Falle gibt es eeine plausible Erklärung für das plötzliche Auftauchen auf einem Forstweg, nämlich Forstarbeiten, bei denen durch den Transport schwerer Baumstämme der Boden aufgrissen wurde. Bei den Tonscherben sind einige sehr jungen Datums, vermutlich von Blumentöpfen.
      2021: Während des gesamten Jahres wurden im Zuge von Gartenarbeiten 14 Tonscherben gefunden, darunter eine aus sandhaltigem groben Ton. 7 davon konnten industriell gefertigten Typen zugeordnet werden. Weiters gab es zwei Funde von Kunststoffgegenständen, das eine vermutlich eine gebrochene Gürtelschnalle aus sehr stark verwittertem Kunstharz, das andere ein Knopf wie er in den Nachkriegsjahren in Gebrauch war. Davon abgesehen gab es unerwartet auch einen Fund eines Bombensplitters aus dem 2. Weltkrieg, die sich nur unter ungewöhnlich günstigen Umständen so lange halten, sowie ein steinzeitlicher Mikrolith, der in eine Wurzel eingewachsen war und deutliche Spuren von Feinbearbeitung und Gebrauch zeigt.
      2022 wurden 62 Tonscherben, ein polierter Halbedelstein und eine Tonmurmel, vermutlich ein ehemaliges Spielzeug, gefunden.
      Im Jahr 2023 gab es bisher neben Tonscherben zwei ungewöhnliche Funde: Ein unbeschädigtes Thermometerröhrchen sowie ein Bombensplitter. Da wir eine große Sammlung von derartigen Splittern aus dem 2. Weltkrieg haben, konnten wir den Fund mit hoher Wahrscheinlichkeit identifizieren. Allerdings sind fast alle übrigen Funde in unserer Sammlung mehr als 40 Jahre alt und waren damals schon stark verrostet, sodass der neue Fund wegen seines Erhaltungszustandes überrascht.


      2011-12

       2011-12

      Die Funde von 2011 wurden jetzt ausgewertet (siehe Foto). Aktuelle Berichte über 2012 unter 'focus online' und 'Termine'

       2018 Nachdem es 2017 wegen mangelnder Grabetätigkeit der Maulwürfe nicht möglich war, nach dem ursprünglichen Konzept zu arbeiten, hat 2018 gut begonnen, da wir schon zur Zeit der Frostperiode in der Blumenerde eine Tonschwerbe gefunden haben.

       2017 2017 haben wir nach Jahren wieder einen Bombensplitter aus dem 2. Weltkrieg gefunden, was nach so langer Zeit bemerkenswert ist, da der verwendete Stahl schnell korrodiert.

       Archäomaus 2012 2012 konnte die Zahl der vergleichenden Analysen deutlich ausgedehnt werden. Es geht dabei darum, landwirtschaftliche Nutzungsgeschichte aus der Art der Oberflächenfunde von Tonschwerben abzulesen. Unser Interesse gilt dabei der Region entlang der Donau, die ja immer ein Durchzugsweg von Ost nach West war. Die einzelnen Orte werden dabei so gewählt, dass sie nicht in der Nähe von historischen Bevölkerungskonzentrationen sind (z.B. Lauriacum oder Carnuntum).

       Funde bis 2009

      Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit fanden wir noch eine Tonscherbe bei Arbeiten zu unserem Projekt 'Klimaexperiment mit mediterranen Pflanzen'. Die Funde aus den Jahren bis 2006, die für ein Workshop mit Migrantenkindern verwendet wurden, sind jetzt wieder in unserem Magazin.
      Luftbild-Archäologie: Anlässlich mehrerer Flüge von Wien bzw. Bratislava wurden einige Luftbilder, auf denen durch Unterschiede in der Vegetation verschwundene Bodenstrukturen zu sehen sind, gemacht.
      Von unserem Projekt vor über 10 Jahren gefundene alte geschmiedete Nägel wurden in der Mineraliensammlung wiederentdeckt.
      Im Altwarenhandel fanden wir ein Buch über eine Ausstellung im Museum Nordico im Jahr 1980 'Sumer, Assur, Babylon'. Abgesehen vom Inhalt, der zurückreicht bis zu den Neandertalerfunden in der Shanidar-Grotte (dazu haben wir mit der Mesopotamia-Bibliothek im Oktober eine Ausstellung gestaltet), ist die Tatsache bemerkenswert, dass im Vorwort dem damaligen Kulturminister des Saddam Hussein-Regimes Dank ausgesprochen wurde. Die genannte Ausstellung ist übrigens noch teilweise in der Dinghoferstr. 54 in Linz zu sehen.
      Erbil: Für kommendes Jahr beteiligen wir uns an einem Projekt über die Stadt Erbil, eine der ältesten Städte der Menschheit. Das Arbela der Antike (erwähnt z.B. von Alexander dem Großen) ist, wenn man Jericho, dessen prähistorisches Tell einen Kilometer außerhalb der derzeitigen Ortschaft liegt, außer Acht läßt, die älteste permanent besiedelte Stadt der Welt. Im Falle von Arbil liegt die Zitadelle, die auf bis zu 9000 alten Ruinen steht, im Zentrum der heutigen Stadt. Wie wir erfahren haben, hat das Museum Suleymania dem Museum von Erbil 700 archäologische Gegenstände mit Bezug zur Geschichte der Stadt geschenkt. Suleymania hat seit der Befreiung des Irak 30.000 Fundstücke angekauft.