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Newsletter des Vereins für Jugendforschungsgruppen

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focus 89

Schulbeginn Herbst 2005

focus 89 Klangwolke 05
Wissenschaftliches Magazin des Vereins für Jugendforschungsgruppen

Projektgruppen-Anträge:
Da bald wieder eine Jahreshauptversammlung fällig ist, gibt es auch erste Vorschläge für Projektgruppen-Anträge: Seitens der britischen Teilnehmer an unseren paläontologischen Exkursionen besteht der Wunsch einer eigenen Paläontologie-Gruppe. Dank der regen Nutzung von Digitalkameras besteht auch Interesse an einer Wiederbelebung der Fotografie-Gruppe. Die Arbeitsgruppe Seismologie möchte, da sie sich mit Fragen des erdbebensicheren Bauens beschäftigt, und da mit faserverstärkten Materialien, nicht weiter bei der Geologie-Gruppe mitmachen. Ein ähnliches Problem gibt es bei der kurdischen Mars Society, die sich weniger mit Astronomie als mit Fragen der Nutzung von Eis als Baumaterial und Spinnenseide als Material für einen Aufzug in die mars-stationäre Umlaufbahn beschäftigt. Da das 'Kleine Wildnis'-Projekt und die Nationalpark-Kooperation sich mit verschiedensten biologischen Aspekten beschäftigen, würden sie auch gerne eine Projektgruppe 'Kleine Wildnis' haben.
Als Schwerpunktprojekte für 2006 wurden das 'UNO-Jahr der Wüsten' und das Thema Pflanzenöle vorgeschlagen. Ersteres mit Schwerpunkt Namibia, was auch einen Besuch in Namibia beinhalten soll, zweiteres sollte einerseits die PGs Energiebasteln (wegen Biodiesel), andererseits Flower Power (Regenwald-Öle) umfassen.

Leider konnten wir die Nummer 88 wegen Drucker-Problemen nur im Internet versenden. Der Drucker funktioniert jetzt wieder, falls daher noch Bedarf besteht, schicken wir ein verspätetes Exemplar zu (bitte Briefmarke beilegen).

# Zoologische Arbeiten: In den Ferien ergab sich die Möglichkeit, mit Fledermäusen und Siebenschläfern Verhaltensforschung zu betreiben.
# Bootsausflug: Beim Hochwasser am 14. Juli haben wir die Gelegenheit genutzt mit dem Boot durch die Donauauen östlich von Linz zu fahren. Wegen des trüben Wassers konnten wenige wasserlebende Tiere, sondern hauptsächlich Vögel beobachtet werden.
# Biologische Insektenbekämpfung: Es wurden weitere Blätter von Annona squamosa zur Gewinnung von Annonin und von Mundulea sericea zur Gewinnung von Rotenon gesammelt

Klimaexperiment:
# Steppenraute-Überwinterung zum 2. Mal gelungen. Jene Pflanze, die bereits 2 Jahre im Freien steht, wurde bereits über 20 cm hoch, die andere nur 5 cm. Es gibt darüber hinaus eine weitere Pflanze im Blumentopf. Weitere Ergebnisse der Standorte wurden noch nicht erfasst.
# 4 Judasbäume (Cercis siliquastrum) wurden für eventuelle weitere InteressentInnen an Klimaexperiment gezüchtet
# Maclurna pomifera-Wachstum: Bisher 80 cm in diesem Jahr, der Rekord seit Bestehen des Klimaexperiments war 90 cm in einem Jahr.
# Ziziphus jujube, die im östlichen Mittelmeer bis nach Indien als Obstfrucht gepflanzt wird, hat nach totalem Blattverlust infolge einer Spinnmilben-Infektion wieder ausgetrieben. Im kommenden Winter wird erstmals eine Jujube im Freiland ausgepflanzt. Da die Jujube wenig frosthart ist, wird sie nach dem PET-Flaschen-Prinzip geschützt werden.
# Eine Mandel wurde im Salzkammergut für das Projekt "Klimaexperiment" ausgepflanzt
# Staub und Klima: Endlich eine negative Rückkopplung: Durch die Klimaerwärmung entstehen mehr Wüsten, die mehr eisen- und siliziumhaltigen Staub in die Luft wirbeln, durch den wiederum mehr Kieselalgen in den Weltmeeren wachsen können, die effizient CO2 in die Tiefe transportieren (siehe auch PG Meeresforschung)
# Das Klimaexperiment vertritt die Auffassung, dass New Orleans nicht mehr aufgebaut werden sollte, da es gegen Ende des Jahrhunderts durchschnittlich 5 Meter unter dem Meeresspiegel liegen würde. Derzeit ist es ein Meter, die jungen nacheiszeitlichen Sedimente setzen sich jedes Jahr um rund 2,5 cm und der Meeresspiegel wird nach mittleren Schätzungen um 90 cm ansteigen. Vor ähnlichen Problemen stehen andere Städte, darunter die Mega-Metropole Shanghai.

Pflanzenwelt Namibias:
Der diesjährige Tag der offenen Tür unseres namibischen Gartens findet aus organisatorischen Gründen in Grünau bei Ried/R statt und nicht in Grünau im Almtal, und zwar am 2. September-Wochenende.
# Aloen: 3 neue Stecklinge von Aloe esculenta, auch von Aloe zebrina 2 Stecklinge gezogen.
Jene Aloe dichotoma (Köcherbaum), die im Winter fast eingegangen wäre, verzweigte sich in 3 Zweige
# Mehrere Samen von Bidens pilosa haben wieder im Freiland überlebt und sind zu mittlerweile zu rund 200 cm hohen Pflanzen gewachsen.
# Eine der derzeit 6 Urginea-Lilien aus Namibia hatte mehrere Blütenstände
# Der Marula-Baum hat schon jetzt längere Zweige als im Vorjahr bis zum Ende des Sommers sowie zwei neue Triebe. Dadurch sind die Zweige so schwer, dass sie unterstützt werden müssen.
# Boscia albitrunca hat das stärkste Wachstum seit Jahren. Versehentlich haben wir einen Wurzelableger der Pflanze gezüchtet, nachdem eine Wurzel in einen anderen Topf mit Erdnüssen gewachsen ist.
# Commiphora africana hat die längsten neuen Zweige seit wir vor 7 Jahren mit der Aufzucht begonnen haben (64 cm) und erstmals aus den diesjährigen Zweigen Nebentriebe gebildet. Der Baum wurde im Winter praktisch ohne Wasser in einer schattigen Ecke im Zimmer gehalten.
# Catophractes alexandrii, ein landschaftsbestimmender Busch mit trichterförmigen Blüten im trockenen Nordwest-Namibia hat nach dem Transfer in einen größeren Tontopf begonnen, sehr stark zu wachsen (bisher 36 cm, verglichen mit insgesamt 28 cm in den vergangenen 7 Jahren).
# Die beiden Grewia-Arten, die wir züchten, bilden laufend neue Knospen, allerdings werden die schönen, gelben Blüten nur spärlich befruchtet. Die Beeren sind eßbar, haben aber nur wenig Fruchtfleisch.
# Eine Tagetes-Pflanze aus Namibia hat überwintert und wächst jetzt sehr buschig weiter. Von derselben Art kamen zahlreiche Keimlinge.
# Im neuen Namibia Travel News ist ein Artikel über den Botanischen Garten in Windhoek zu finden.

Regenwald-Pflanzen:
# Beim Schatztruhe Regenwald-Treffen am 26. Juli waren 3 Teilnehmer
# Es gibt 4 Kaffee-Keimlinge, davon alle voll entfaltet, die im Rahmen von Flower Power verkauft werden.
# Die Chicu- (Kaugummi-Baum) Pflänzchen aus Malaysia haben inzwischen zwischen 3 und 5 Blätter angesetzt.
# Gewächshausschaden infolge Hagel. Daher mußte ein Teil der Subvention für das Regenwald-Projekt für die Reparaturarbeiten aufgewendet werden.
# Die Tamarinden-Samen sind zwar gekeimt, aber die Wurzelbildung war gehemmt. Erst nachdem wir diese hormonell unterstützt haben, konnte sich bei einem der Samen ein Seitentrieb mit inzwischen drei Blättern bilden.
# Zwei Gewürze aus Malaysia, Zitronengras und Ingwer, konnten aus Stecklingen weitergezüchtet werden. Zitronengras wird in Aquakultur gehalten, da vor Jahren ein Experiment mit Erde gescheitert ist. Eine Ingwer-Wurzel hat spontan 5 Triebe gebildet und treibt jetzt an weiteren Stellen aus. Der Ingwer wurde von Schädlingen befallen, die Löcher in die Blätter fraßen, aber ausgerottet werden konnten. Dann wurde der Wurzelstock in 4, später 5 Teile geteilt. Da die einzelnen Teile sehr gut wachsen, können Interessenten welche zum Überwintern haben.
# Auch eine Curcuma-Wurzel wächst bei einem Teilnehmer der Experimente
# Es gelang uns wieder, zwei Sternfrüchte (Averhoa carambola) zu züchten. Vor einigen Jahren ist ein Exemplar durch Infektion mit Thripsen und Spinnmilben zugrunde gegangen.
# Die Erdnüsse haben in diesem Jahr sehr schlecht gekeimt: Es gibt nur 2 Exemplare, die größere davon entwickelt sich allerdings prächtig und hat zumindest 8 befruchtete Blüten.
# Die Leucaena leucocephala, eine mit den Akazien verwandte Art aus Zentralamerika, blüht in diesem Sommer sehr reichlich, während sich das Wachstum der Zweige eingebremst hat. Die zweite Pflanze hat hingegen reichlich ausgetrieben. Kommendes Jahr soll anläßlich der EU-Lateinamerika-Konferenz aus Samen Nachwuchs gezüchtet werden.
# Madagaskar-Immergrün: Über 20 Pflänzchen der roten und anderer neuer Farbvarianten sind gekeimt. Bisher haben 12 Pflanzen begonnen zu blühen, davon 5 hellrote mit weißen Zentrum, 3 durchgehend hellrote, zwei purpurrote und zwei dunkel-purpurrote, ebenfalls mit hellerem Zentrum. Alle Sorten wurden künstlich untereinander befruchtet, um sortenreines Sahtgut zu erhalten.
Die bekannten Sorten (rosa & weiß) haben einige Samenkapseln angesetzt.
# Die Schuppenannone, Annona squamosa, blüht wieder, allerdings sind die Blüten recht unspektakulär (drei lange, grüne Blütenblätter)
# Vier Salak-Palmen (deren Samen im Rahmen unseres Regenwald-Projetes in Thailand gesammelt wurden) sind gekeimt, von denen bisher 2 überlebt haben. Die Frucht hat eine schuppige Schale und süßes Fruchtfleisch.

Youth Recycling Network
Die Projektgruppe hat den Internet-Auftritt massiv geändert, so dass es jetzt für den User möglich ist, die aktuellsten Ideen gleich zu finden und zu erkennen, zu welchen Ideen größere Projekte durchgeführt wurden. Darüberhinaus gab es einige Workshops mit praktischen Arbeiten, die aber nicht vorher angekündigt werden konnten, weil sie spontan durch auftretende Problemstellungen zustande kamen:
# Boomerang-Dose: Aus einer großen Dose, einem Gewicht und einem Gummiband. Die Idee entstand, weil wir 3 schwere Bleiklötze aus einem Schwimmbad-Besen ausgebaut haben. Die Dose rollt immer wieder zu ihrem Ursprungsort zurück.
# Gardinen-Moskitonetz: Ein 1-Mann-Moskitonetz sollte für ein Doppelbett vergrößert werden. eine alte Gardine, mit einer Ecke in das ausgetrennte Netz integriert und wieder zusammengenäht, brachte die gewünschte Vergrößerung.
# Pottasche und Li aus Holzasche: Lithiumcarbonat ist vergleichsweise schwer löslich, läßt sich aber durch mehrfache Extraktion entfernen: Beim Eindampfen setzt es sich ab. Es wird gereinigt durch Auflösen in Schwefelsäure (leicht lösliches Sulfat) und Fällen mit Phosphat (schwer löslich).
# weitere Bücherständer aus Blechdosen für Bibliothek gebastelt
# einen Sitz für ein Schlauchboot aus gebündelten PET-Flaschen gebastelt.
# Aus einem Auto-Sicherheitsgurt zwei Tragegurte gemacht
# In Malaysia werden Glasflaschen zum Zerkleinern von Erdnüssen für die dortige Küche verwendet
# Kork-Schranktürstopper gebaut
# Für die Flower-Power Pflanzen wurden viele Pflanzenschildchen aus undefinierbaren weißen Kunststofftäfelchen hergestellt
# Kollektorkohlen als Steinstifte besser geeignet als Batterie-Elektroden
# Alte Sitzlehnen für Schaukelstuhl
# Dochthalter als Beilagscheiben: Der Docht von Teelichtern wird von einer kleinen Metallscheibe mit Loch gehalten. Nach Abbrennen der Kerze kann das Loch nach Bedarf vergrößert werden und das Metallplättchen als Beilagscheibe verwendet werden.
# Ein Eislutscher-Boot wurde von einem gewissen Robert McDonald gebaut

Meeresforschung:
# Wir erhielten 5 Exemplare von Meeres-Schwämmen
# Kieselalge mit Kadmium-Enzym entdeckt: In der Kieselalge Thalassiosira weissflogii wurde erstmals eine Karbonat-Anhydrase entdeckt, die mit Kadmium statt Zink als aktivem Zentrum funktioniert.
Damit ist dieses toxische Schwermetall für manche Organismen essentiell (nature 5.5.05)

AKAmAs:
# AKAmAs hat eine eigene E-mail-Adresse: akamas-bibliothek@aon.at
# Sommernachtsfeuer aus Anlass der Perseiden-Sternschnuppen am Freitag, 12. August ab 22 Uhr. Es kamen 15 Teilnehmer, die feststellten, dass zeitweise 3 Sternschnuppen pro Minute sichtbar waren. Die Beobachtung lief bis 1 h früh. Später sind Wolken aufgezogen.
Weitere Beobachtungen: Neptun-Opposition 8. August im Steinbock. Von Neptun aus kommt es dabei zu einem Erd-Transit vor der Sonnenscheibe.
# Der Vierfachstern e Lyrae war bei dieser Gelegenheit gut zu sehen.
# Uranus-Opposition am 1. 9. günstig (kein Mondlicht), am 7. kann man Venus um 11 h am Tageshimmel mit Fernglas finden, da sie nur 0,6° südlich des Mondes steht.
# Am 3. Oktober ereignet sich eine von 10 h - 12 h 35 sichtbare partielle Sonnenfinsternis. In Linz ca. 47%, in Salzburg 50%, Innsbruck ca. 53%.
# Pluto entthront: Die Entdeckung eines Körpers im Kuiper-Gürtel, der größer ist als Pluto, hat auch den Status von Pluto als 9. Planeten erschüttert. Aus den Bahndaten und dem Vergleich mit anderen Körpern des Kuiper-Gürtels war schon jetzt klar, dass Pluto mehr zu diesen als zu den Planeten gehört. Jetzt, nach der Entfernungsbestimmung von 2003 UB313 (97 AE verglichen mit 39 für Pluto) ist klar, das möglicherweise noch eine größere Anzahl von ähnlich großen Planetoiden in der Region kreist und daher die Zahl der 'Planeten' ausufern könnte. Es ist daher jetzt der geeignete Zeitpunkt, sich darauf zu einigen, dass das Sonnensystem 8 Planeten hat, und alle Körper im Kuiper-Gürtel, darunter auch Pluto und Charon, Planetoiden oder KBOs sind.
# Kurdish Mars Society:
Wir haben in der Vergangenheit mehrmals die Meinung vertreten, dass man aus Gründen der effizienten Nutzung von Steuergeldern möglichst kleinwüchsige Menschen zum Mars schicken sollte. Nun berichtet Miroslav Stingl von den Nachfahren der Ureinwohner Kubas, dass manche erwachsene Frauen dort nur 1.30 Meter groß sind. Das sind 72% der Auslegungsgröße für gewöhnliche Raumfahrzeuge oder 37% des Volumens. Wir sind bei früheren Berechnungen von 50% Volumensreduktion ausgegangen. Wenn diese statt dessen 63% beträgt, kann eine one-way-Marsmission entweder um weitere 13% billiger durchgeführt werden, oder diese 13 % können verwendet werden, um zusätzliche Lebensmittel zu transportieren. Nach unserem Konzept gäbe es Kapazität für Lebensmittel für 7 Jahre, die insgesamt 20 % der Nutzlast ausmachen. D.h, die Vorräte könnten so auf 12 Jahre ausgedehnt werden, Während dieser Zeit können problemlos Nachschubmissionen geschickt werden. Diese zusätzlichen 13 Prozent hätten auch den Vorteil, dass sie ein massiveres Polster für die relativ harte Landung darstellen würden, da wir ja vorhaben, die Lebensmittel zu Airbags und Popcorn-artigen Schaum zu verarbeiten.
Diese Reduktion wirkt sich auch positiv auf den Personentransport mittels eines 'Lifts' in die mars-stationäre Umlaufbahn aus. Die minimale Masse eines Seils mit den Eigenschaften von Spinnenseide könnte um rund 30% auf 24,5 Tonnen reduziert werden.

Archäologie:
# Geschichte der Schrift
Inzwischen berichtet sogar 'Profil' schon über die Funde von schriftartigen Aufzeichungen in Göbekli Tepe, einem Tell (Schutthügel) in Kurdistan, an der türkisch-syrischen Grenze. Es gab allerdings schon früher Einzelfunde mit ähnlichen, unerklärlichen Zeichen - der Vorteil des jüngsten Fundes in Kurdistan ist, das er im archäologischen Kontext mit dem größten bekannten, mehr als 10.000 Jahre alten Gebäudekomplex der Welt gemacht wurde.
Wie in Zusammenhang mit den Zeichen der Indus-Tal-Zivilisation erwähnt (f88), folgt Schrift nicht notwendigerweise der modernen Vorstellung von Buchstaben oder Silben. Das läßt sich relativ einfach auf einem Bahnhof demonstrieren, wo eine Reihe von Pictogrammen eine komplexe Botschaft leicht verständlich vermittelt. Für einen Archäologen in 10.000 Jahren mag ein derartiger Fund dennoch rätselhaft sein, wenn er die Funktionsweise eines Bahnhofes nicht versteht.
Im Falle der ersten mesopotamischen Zivilisation dürfte der Kontext der 'Schrift' eher einem Comic entsprochen haben: Da Göbekli Tepe aus gigantischen Steinen errichtet wurde, müssen die Erbauer über eine organisierte Gesellschaft verfügt haben. Eine derartige Gesellschaft neigt dazu, komplexe Regeln festzulegen. Damit diese nicht verfälscht werden, ist es nötig, Aufzeichnungen zu schaffen (z.B. ein Verkehrsschild statt der mündlichen Überlieferung, dass man sich irgendwo an eine Höchstgeschwindigkeit halten muss). Vermutlich wurden dafür zunächst Pictogramme in Lehm oder Holz benutzt, die aber nicht überlebt haben. Nachdem aber die Verarbeitung von Steinen beherrscht wurde, war es naheliegend, das bereits etablierte Bedeutungssystem in Stein zu ritzen.
# Zahlreiche Tonscherben bei Gartenarbeiten aus 2 verschiedenen Fundstellen. Die meisten Scherben stammen aber von relativ moderner Keramik. 2005 wurden somit insgesamt
# Erstmals seit vielen Jahren wurden wieder Bombensplitter aus dem 2 Weltkrieg gefunden, vermutlich gleich 4 Stück (einer davon ist aus dem Fundzusammenhang gesichert)
# Vor der visualisierten Klangwolke wird die Projektgruppe bei akzeptablem Wetter eine Exkursion zur Ringwallanlage auf dem Luftenberg veranstalten. Treffpunkt ist beim Eingang zum Golfplatz Luftenberg um 16 Uhr.

parl@tent
# Deutsche Fremdworte: sinter, junker (younker), Eigenfrequencies (nature 435 p.483), ein anderer Artikel in 'nature' (Back to our roots) brachte gleich 2 neue Worte: 'urmetazoan' (der erste tierische Organismus, wobei die Silbe 'ur' der deutsche Teil des Wortes ist) und 'mishmash', abgeleitet von Mischmasch.
Sarin (Dt.) Giftgas
Yammer (Dt.)
Bonspiel (NL -bond, Dt. -spiel)
'Cartel' im Sinne des deutschen 'Kartell' kommt ebenfalls aus dem Deutschen (die militärische Bedeutung kommt hingegen aus dem Französischen).
frass
fraughts (aus Ostfriesisch, also strenggenommen nicht deutsch) = Load, Cargo
angora (vermutlich von Dt. Angorakaninchen, benannt nach Ankara
# Englische Fremdworte nicht-englischer Herkunft: slip (v. nl: slippen = schlüpfen), Jute (aus oriya, Indien), Canyon/Canyoning (v. Spanisch), Kiosk (türk/pers.), tip (Altnord.). Dazu haben wir ein Buch erworben:
# Rechtschreib'reform': Dank eines alten Buches ("Der Rechtschreiber") entdeckten wir, dass die Rechtschreib'reform' in Whrheit eine willkürliche Komplikation ist: So wird zwar Stengel mit 'ä' geschrieben, weil es von 'Stange' kommt, aber Eltern, Mehl, Henne und viele anderen Worte, die sich von 'a'-Worten ableiten wurden nicht verändert.
# Malayisch: Mata hari, Kakadu, Kasuar (großer Laufvogel), Sarong (kaim sarong), Sago, Orang Utan
Dt. in Malay: Diesel, Aisberg, Kindergarten, Kuarza (Quarz), Feldspar, Granit, Bismut
# Viele Sprachen: Aus bisherigen Projekten Fremdworte aus über 55 Sprachen im Deutschen gesammelt. Die Ergebnisse werden aber erst nach dem Tag der Sprachen auf der Homepage und dann in focus 90 veröffentlicht.
Es wird jeweils nur ein Wort aus jeder Sprache gesucht ! Wer zuerst kommt, malt zuerst.
# Nostratische Sprachen: "Spektrum Iran" veröffentlicht einen Artikel, in dem der Autor die Entdeckung von gemeinsamen Wurzeln der indoeuropäischen und semitischen Sprachen als Neuigkeit verkauft. Allerdings ist diese Theorie bereits älter, und als Nostratische Supergruppe bekannt. Wir haben daher in unserem Projekt 'Deutsch-Kurdisch-Domino' schon auf derartige Ähnlichkeiten hingewiesen. Interessant in diesem Zusammenhang ist z.B. das Wort 'froh', das im Arabischen 'frh' (froh sein) lautet (in maltesisch ist 'ferhan' glücklich bzw. froh) und im rekonstruierten Indoeuropäischen 'prai'.
# Wie eine Fact-Finding-Mission des KHRP zeigte, ist die Schließung von Kurdisch-Schulen in der Türkei auf die hohen Kosten, die sich die Zielgruppe nicht leisten kann, zurückzuführen.
# Zum Tag der Sprachen werden wir uns an 2 Aktionen beteiligen: Das Viele-Sprachen-Spiel im Kulturverein Mesopotamia in Linz am Sonntag, 25. September nachmittags, und eine Ausstellung über Schüler-Projekte im Jugendpressezentrum Wien am 26. von 9 - 18 Uhr, bei dem wir mit 'Fremdworten aus osteuropäischen EU-Mitgliedsländern' vertreten sind.
# Am 10. September wird es in der Hauptbücherei in Wien (das neue Gebäude am Gürtel bei der U-Bahn-Station Burggasse) eine Veranstaltung zum Thema Katalanisch geben (19 h, Veranstaltungssaal 3. Stock)

Fossilien:
Wie versprochen hier eine detaillierte Beschreibung der neuen Funde aus England:
- Ein Abdruck eines Fossils, möglicherweise einer Fischflosse, in Feuerstein, ebenfalls ein Feuerstein, bei dem es sich um den versteinerten Kern einer Muschel handeln könnte.
- eine weitere Struktur in einem aufgeschlagenen Feuerstein, die Ähnlichkeit mit einer fossilen Seelilienkrone hat.
- einige sehr brüchige Röhrenwürmer in grünlichem Sandstein, die in z.t. kleine Stücke zerbrochen sind.
- ein Abdruck eines kleinen Ammoniten (ca. 3 cm) in Kreidekalk
- Eine versteinerte Hirnkoralle
In größerer Zahl sammelten wir die Knollen von Markasit, darunter verschiedene untypische Formen.
Daneben gibt es einige sehr schöne Fotos von großen versteinerten Muschelschalen, die wir nicht herauslösen konnten, und ein weniger deutliches Bild eines 35 cm großen Ammoniten im Fels

# Licht am Tag:
Die Einführung der Zwangs-Energieverschwendung am Tag hat erwartete Konsequenzen: So wurde z.B auf der Mühlkreisautobahn am 30. Juni am hellichten Tag die gesamte Straßenbeleuchtung angeschaltet. Andererseits gibt es noch immer Individuen, die sich über Ölpreise jenseits der 60-Dollar-marke beschweren. Da derartige Verschwendungssucht kein Einzelfall ist, sondern von unseren Mitarbeitern mehrmals pro Woche registriert wird, haben wir jetzt eine Datenbank der Energieverschwender eingeführt.
In dem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass laut dem oö Umweltlandesrat die Stickoxid-Emissionen zwischen 1995 und 2003 nur um 7 % gesunken sind, daher frißt der 2% Mehrverbrauch durch Licht am Tag gleich 30% der Redkuktion bei den Stickoxid-Emissionen auf. Da wir kürzlich bei einer Exkursion herausfanden, dass die Waldschäden zumindest in der Linzer Umgebung nach wie vor beträchtlich sind, ist das ein ernsthaftes Problem.
# Im Gegensatz zu den Österreichern, hat Kuba energiesparende Maßnahmen ergriffen: Glühbirnen mit über 15 Watt wurden verboten, statt dessen werden für höhere Leistungen Energiesparlampen angeboten.
# Strom aus Urin: Bild der Wissenschaft berichtet von einer neuen, urinbetriebenen Batterie, die für den Mars recht nützlich wäre, da das Urin der RaumfahrerInnen recht nützlich wäre (es entsteht Wasser und N2 als Abfall)
# Bibliothek: Für die Bibliothek erhielten wir eine größere Spende mit Ordnern, sowie eine weitere aus Regal-Brettern.
# Neue Bücher:
- Max-Planck-Forschung 2/2005
- Der Florist 2: Pflanze, Material, Beruf
- Reaktorphysik I (R.Schulten, W. Güth), 1960
- Das Abenteuer der Mondlandung (Werner Büdeler) 1969
- Verzeichnis der Organe und Institute 2005 - Max Planck-Gesellschaft
- Wie die Erde entstand (Peter J. Smith et al) 1989
- Zum Beispiel: Holz (Ekkehard Launer) 1989
- Ein Krokodil zum Frühstück - Verblüffende Geschichten vom Verhalten der Tiere (Vitus B. Dröscher) 1980
- Regenwasser-Sammelanlage (Wolfgang Bredow) 1981
- Deutsche Forschungsgemeinschaft - Mission and Structure -
- Der Gesteinssammler - eine Anleitung zum Sammeln und Erkennen von Gesteinen (Hansgeorg Pape) 1974
- Geo kompakt: Die Geburt der Erde (beidseitiges Poster)
Die Polarbibliothek wurde von den Organisatoren des 4. International Polar Year eingeladen, sich an den Aktivitäten zu beteiligen.
Entenjagd
- Reines Wasser besteht laut OÖN vom 25.6.05 aus 2 Teilen Sauerstoff und einem Teil Wasserstoff
- Newsweek kann ein Holzfeuer und ein Fuanionskraftwerk nicht unterscheiden: "Burning wood to keep warm, for instance, creates far more carbon (...) than electricity" (11.Juli 05)
- Im Standard (30.7.) baut Japan einen Rechner mit "10 Quardrillionen Flops pro Sekunde". Der Standard erläutert, dass dies 10^15 seien. Tatsächlich ist eine Quardrillion aber 10^24. Is wieder mal jemand unfähig, Englisch zu übersetzen.
- Krone (10.8.) In einem Beitrag über den österreichischen EU-Vorsitz wird Bosnien auf einer Landkarte in Montenegro umbenannt.
- In den VN erklärt uns der bekannt antiamerikanische Peter Schroeder, dass die bösen Amis eine böse Mikrowellen-Waffe getestet hätten, die Personen mit Metallgegenständen am Körper schwere Verbrennungen zufügt und erläutert das mit dem Mikrowellen-Ofen. Wer je das mit Metallfolie beklebte Fenster einer Mikrowelle berührt hat, weiß indes, dass sich das Metall überhaupt nicht erwärmt, weil Metalle, im Gegensatz zu Wasser, die Mikrowellen reflektieren.

# Wettbewerbe: Mentor Kreativ-Wettbewerb 2005
Schulklassen jeder Altersstufe, ER-T. 15.12. 2005
Preise: 1. Preis 1000 Euro, 2. Preis:Kinotickets für alle Schüler
Kreative Arbeiten zum Thema 2105
www.mentor.de/kreativwettbewerb

# Einstein@home: Ein Projekt, bei dem Interessenten Rechenzeit ihrer privaten PCs für die Auswertung der Signale der Gravitationswellen-Detektoren LIGO et al. Zur Verfügung stellen können. Wir diskutieren derzeit eine mögliche Teilnahme, da es einen 2,5 Ghz-PC gibt, der massiv unterbelastet ist und daher gegen einen älteren ausgetauscht werden könnte, der derzeit an einem schnellen Internet-Zugang angeschlossen ist.
http://einstein.phys.uvm.edu
# Jugendservice: Gratis surfen für 4YOU-KarteninhaberInnen Montag bis Freitag von 10 - 15 Uhr
# Aus Eigenbau-Traubensaft isolierten wir eine größere Menge Weinstein (K-Hydrogen-Tartrat)
# Mathematische Spielereien:
Welche Potenzierungen ergeben das gleiche Ergebnis, wenn man Basis und Exponent vertauscht?
Das funktioniert bei 2^4 = 4^2, 8^4 = 4^8

Konto: 0000 008616 bei Allg. Sparkasse OÖ, BLZ 20320