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Newsletter des Vereins für Jugendforschungsgruppen

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focus 94

31. Juli 2006
Anträge für die nächste Mitgliederversammlung
# Die durch das neue Vereinsgesetz notwendige Statutenänderung wurde vollinhaltlich von der Vereinsbehörde akzeptiert. Dadurch wird eine Neuwahl des Vorstandes nur noch alle 2 Jahre nötig. Sollte es in diesem Lichte den Wunsch nach einer Veränderung der Zusammensetzung des Vorstandes geben, bitte rechtzeitig melden !
# Antrag für PG Computer: Wiedererrichtung als eigene Projektgruppe wegen Computerseminar-Reihe
ad Computerseminare: zum Systembetreuer-Seminar: Google Earth-Installierung
Einstein@home (Gravitationswellen), Klima & Co, Wikipedia
Jahrestage: 1946 ENIAC; 1956 MANIAC; 1976 Erster Cray-Computer; 1996 Deep Blue besiegt Garry Kasparov
PC- und Taschenrechner-Museum
# Antrag für Faserverstärkte Werkstoffe:
Glasfaser-Beton: Brücke aus Glasfaser-verstärktem Beton auf sächsischer Landesgartenschau: leichter, 9 m lang, 2,5 m breit, dankenswerterweise haben wir übrigens eine Glasfaser-Matte im Altpapier gefunden (wo sie nicht hingehört). Bereits vor 12 Jahren haben wir unser erstes Experiment mit Glasfaser-Beton gemacht Später haben wir Glasfaser-Beton auch als Bindemittel für das Recycling-Floß verwendet, was sich ebenfalls sehr gut bewährt hat. Daher haben wir jetzt einen 12 x 12 cm Gartenzaun-Pfeiler, der wegen der jahrzehntelangen Einwirkung von Saurem Regen an seinen Stahlarmierungen gesprungen war, durch einen wesentlich leichteren Hohlpfeiler mit rund 1,8 cm dicken Wandungen ersetzt. Die Dicke wurde gewählt, weil wir vor 12 Jahren mit Probestücken dieser Dicke sehr gute Resultate erzielt haben.
Glasfaser-Beton-U-Boot: Unsere Meeresforschungs-Gruppe in Süditalien und Albanien hat Interesse an der von uns schon seit längerer Zeit entwickelten Technologie des Glasfaser-verstärkten Betons und hat uns gebeten, eine Technologie für ein unbemanntes, seilgebundenes U-Boot nach diesem Bauprinzip durchzuführen. Das Material hat den Vorteil, dass die Herstellung einer druckresistenten Kugelform im Gegensatz zu Stahl sehr einfach ist.
# Antrag an JHV zu Projektgruppen: Rabatt für PGs mit vielen Mitgliedern analog zu Abmachungen mit PGs mit eigener Rechtspersönlichkeit

Youth Recycling Network: yrn@vjfg.at
# Abgebrochene Reißnägel können ihrer Bestimmung gemäß verwendet werden, wenn durch die Öffnung ein normaler Nagel eingeschlagen wird.
# Wir haben viele Zigarrenboxen gefunden, dadurch konnten wir diese erstmals für unsere Fossiliensammlung benutzen.
# Filzstiftkappen können als Haltegriff für bereits sehr kurze Bleistift verwendet werden, damit diese nicht weggeworfen werden müssen, ehe sie tatsächlich verbraucht sind.
# Kappe aus Silikonabfällen gestanzt für defekte Handy-Antenne verwendet
# Synthetik-Korke für Rutschfeste Füßchen von div. Einrichtungen erprobt
# Leder-Arbeiten mit gerissenen Gürtelstücken

AKAmAs: akamas-bibliothek@aon.at
# Beobachtungen: Abendsichtbarkeit von Merkur zwischen 5. und 10. Juni
- 18.6. Begegnung von Mars und Saturn: Beobachtung der Ringe
- 15.7. Uranus-Mond-Begegnung
- 27.7. Mars vom Mond bedeckt: Im Teleskop am frühen Abend beobachtbar
# Ankündigungen: Perseiden wie üblich 12./13. August
- Asteroid Iris wird Mitte November ungewöhnlich hell und zugleich weit im Norden zu sehen sein
# Kurdische Mars Society: In der vergangenen Nummer berichteten wir über die Pygmäen des Ostkongos, die durch ihre geringe Körpergröße hervorragend geeignet wären, die Kosten von Weltraummissionen zu verringern. Kurz darauf erhielten wir Berichte, dass die in der Region marodierenden Milizen gezielt jagd auf diese machten und dabei schon hunderte umgebracht haben. Wir haben daher in Kooperation mit der Gesellschaft für bedrohte Völker begonnen, zugunsten der bedrohten Angehörigen dieses Regenwald-Volkes zu intervenieren.
# Der Entdecker des Sonnenwindes argumentiert in einem Artikel im ScAm (3/06), dass die kosmische Strahlung bemannte Raumfahrt zum Mars unmöglich machen würde. Die für AKW-Arbeiter jährlich zulässige Strahlendosis sei 5 rem, die im interplanetaren Raum hingegen 13 -25. Eine Abschirmung sei praktisch nicht zu machen, da eine Gesamtabschirmung mit 5 Metern Wasser 500 Tonnen wiegen würden, mit PE 400 Tonnen (würde flüssiges Methan verwendet, das als Treibstoff für die Abbremsung des Raumschiffes nützlich ist und durch geeignete Abschattung ohne zusätzlichen Energieverbrauch flüssig gehalten werden kann, wären das rund 250 Tonnen. Benötigt werden aber nur jeweils einige Tonnen Methan und Wasser. Wie sich zeigen läßt, hat eine Kombination aus dem Methan, dem Wasser und der von uns als Seil zur Oberfläche vorgeschlagenen Spinnenseide das Potential, rund ein Viertel des Raumwinkels abzuschirmen, was bei einer Flugdauer von 5 Monaten eine Belastung von 4 - 8 Rem ergibt. Auf dem Mars selbst ist die jährliche Belastung 6 - 11 rem, allerdings ist die Abschirmung nach dem Eisiglu-Konzept bereits mit 5 Metern Eis praktisch perfekt.
# Schwerpunkte 2007 (Sputnik), 2008 (Erfindung des Fernrohres & Messier-Katalog) (25.9.1608 erste urkundliche Erwähnung)

Flower Power flower-power@vjfg.at
# Malaysia-Meeting mit Vortrag: Am Samstag, 5.August: Mango wächst weiter und hat derzeit schon 8 Blätter, 9 Exemplare der Schlingpflanze von der Insel Penang sind gekeimt, die Tamarinde hat sich inzwischen verzweigt (5 Nebentriebe und 50 cm hoch), die 4 Chico-Bäume wachsen langsam aber stetig, die Sternfrucht hat ebenfalls zahlreiche Zweige gebildet, während das zweite, kleinere Exemplar einegangen ist.
# Pflanzenwelt Namibias: - Vermehrung von Aloe esculenta: 2 neue Stecklinge vereinzelt
- Der größte unserer 7 Köcherbäume (Aloe litoralis) hat jetzt 35 cm Höhe erreicht
- Stachelmohn ist sowohl im Freiland als auch in einigen Blumentöpfen gekeimt
- Unsere Boscia albitrunca ist im Winter abgestorben, bildete aber, wie wir kürzlich feststellten, an der Stammbasis an die 20 neue Triebe, darunter einen Wurzelaustrieb weit vom Stamm entfernt, den man ggf. vereinzeln könnte.
# Munzur-Nationalpark
- Die Projektabrechnung wurde zeitgerecht eingereicht. In den nächsten Tagen soll es ein Planungstreffen u.a. mit Salzburger Beteiligung geben. Die sehr schönen Plakate über die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks können zu je 1 Euro bei uns gekauft werden. Die Einnahmen werden verwendet, um eine entsprechende Anzahl von Plakaten für Schulen und andere Einrichtungen in der Region Munzurtal in der Türkei zur Verfügung zu stellen.
- Arbeitskreis bei einem kurdischen Jugendtreffen am 19. August in unserer Nationalpark-Bibliothek in Linz geplant
- Publikationen für diese Bibliothek von NP Thayatal, von Österreichischen Naturparks, sowie diverse Publikationen aus Second-Hand-Shops, die dankenswerterweise von unseren Wiener Partnern zur Verfügung gestellt wurden. Nahcdem sich der Umzug der Bibliothek einige Zeit verzögert hat, ist diese seit Ende Juli wieder vollständig zugänglich. Das Verzeichnis der Nationalpark-Bibliothek (nur Bücher) ist jetzt auch auf der Homepage zu finden.
- Die Exkursion mit Kindergruppe am Pfingstsonntag zum Nationalpark Kalkalpen war schlecht besucht
- Exkursion zum Nationalpark Seewinkel/Lange Lacke Anfang Juli: Rundfahrt mit Fahrrad ca. 50 km. Dabei wurde auch das Nationalpark-Informationszentrum besucht.
- Die Studie über Auswirkungen des Klimawandels auf den Nationalpark Munzur wurde weitergeführt. Es fehlen aber wichtige Basisdaten. Ausgangspunkt der Studie ist, dass der Nationalpark ein Insel-Refugium für verschiedene Hochgebirgs-Arten ist, die von einer Klimaerwärmung bzw. einem trockeneren Klima verdrängt werden könnten.
- Einkorn: 'Arche Noah' schreibt in ihrer Zeitschrift über die Biodiversität beim Einkorn, die 'Wissenschaftlichen Nachrichten' berichten, dass dieses NICHT zu den Ausgangsformen des Weizens gehört, und daher Kreuzungen mit Weizen ein interessantes züchterisches Potential haben.
# Lateinamerika-Pflanzenprojekt: Eine 2,5 Meter hohe Leucaena wurde dem Botanischen Garten zur Verfügung gestellt, beim Projekt mit dem kurdischen Kulturverein sind inzwischen 6 Stück gekeimt. Die größte davon ist immerhin schon rund 40 cm gewachsen.
Die Pflanzen sind derzeit teilweise noch immer in der Auslage neben dem Hauseingang Dinghoferstr. 54 in Linz zu sehen. Eine Chili hat inzwischen begonnen zu blühen.
Abgesehen von den neuen Pflanzen gibt es auch Neuigkeiten bei einem schon über ein Jahrzehnt alten Baum, der Seifennuss: Diese hat erstmals geblüht.
# www.discoverlife.org: 270.000 Arten beschrieben
# Wüsten-Ausstellung: Auf Anfang Oktober verschoben, da sie sonst mit dem Bibliotheks-Umzug kollidiert wäre.

Energiebasteln:
# Bibliothek: Durch den Umzug der Bibliothek ist seit 20. Juni die Energieabteilung der Bibliothek in den neuen Räumlichkeiten, Dinghoferstraße 54, Linz (eigener Straßeneingang) wieder zugänglich. Es sind etwa 200 Titel, weitere 200 Titel der Projektgruppe können mit Voranmeldung entlehnt werden.
# Verbrauchsrückgang: 2004, als der Ölpreis zwischen 26 und 50 Dollar pendelte, stieg der Verbrauch noch um 3,7%, was fast dem globalen Wirtschaftswachstum entsprach (allerdings zu Marktpreisen. Zu Kaufkraftparitäten war das Wirtschaftswachstum wesentlich höher). 2005 entkoppelte sich dank Preisen 38 und 67 $ der Ölverbrauch (+1,2%) vom Wachstum. Im Jahr 2006 dürfte sich das dank Preisen um die 65 $ fortsetzen, was deutlich zeigt, dass ein hoher Ölpreis eine absolute Notwendigkeit für den Klimaschutz ist. In Oberösterreich gab es nach Angaben von LR Anschober sogar einen Rückgang des Gesamtenergieverbrauchs um 1,33%. Der Stein des Bartes hingegen meinte beim internationalen Energieforum in Katar, dass der Ölpreis viel zu hoch sei. Offenbar will Bartenstein die österreichische Wirtschaft gezielt schädigen, indem er dem hier sehr erfolgreichen Sektor der regenerativen Energiegewinnung schadet. Beleg dafür ist z.B. die aktuelle Studie der Wirtschaftskammer, dass die Stimmung in der Wirtschaft bei einem Ölpreis über 70$ besser ist als seit Jahren.
# Zu einem Leserbriefwechsel zwischen der Vorarlberger Atomgegnerin Hildegard Breiner und der Ministerin für PISA-Fragen, Gehrer kam es in den VN wegen der österreichischen Zustimmung zur EU-Kernfusionsforschung. Wie wir berichteten, ist einer der führenden amerikanischen Experten, William Parkins, der Meinung, Kernfusion könne prinzipiell nicht wirtschaftlich betrieben werden. Bereits jetzt kann Windstrom in Schottland an den besten Standorten um 4,5 ¢ produziert werden, Parkins rechnet mit 36 ¢ für Fusionskraftwerke. Da alleine die Windenergie den Weltenergieverbrauch decken könnte, während selbst bei rasantem technischen Fortschritt 2050 bestenfalls einige Prozent des Stromverbrauchs durch Kernfusion gedeckt werden könnten, sollte Gehrer die Kernfusionsforschung am besten aus eigener Tasche zahlen, statt in jene der österreichsichen Steuerzahler zu greifen.
# Die Tiroler Firma Solon Hilber Technologie ist der größte Solarstrom-Anlagen-Hersteller weltweit
# Heatpipe-Kühlschrank: Da es aus baulichen Gründen gewöhnlich nicht möglich ist, die Kühlschlangen eines Kühlschrankes ins Freie zu leiten, was eine Menge Energie sparen könnte, haben wir eine interessante Idee ausgearbeitet, die im Winter den Betrieb des Kühlschrankes ganz ohne Energieverbrauch erlaubt: Einen Anschluss an einen Heatpipe-Wärmetauscher: Die Heatpipe transportiert Wärme durch Verdunstung und Kondensation der Wärmeüberträger-Flüssigkeit von unten nach oben, wenn die Außentemperatur unter der Wärmetauscher-Temperatur liegt. Wenn der Wärmetauscher direkt ins Innere des Kühlschrankes verlegt wird, ist dies der Fall, wenn z.B. die Außentemperatur unter 5°C sinkt, wenn er mit der 'heißen' Seite der Kühlschrank-Wärmepumpe verbunden wird, bei ca. 30°C. Im Sommer ist dies besonders nützlich, um während der Nacht unerwünschte Abwärme zu verhindern. Zugleich steigt der Wirkungsgrad des Kühlschrankes, wenn die Radiatortemperatur sinkt (und natürlich auch wenn die Zimmertemperatur sinkt).
# Kanada, Japan und Australien sind die Klimaschädlinge
Ein Überblick in 'Science' zeigt, dass die Treibhausgas-Emissionen pro Einwohner zwischen 1990 und 2002 gerade in den USA, die derzeit oft kritisiert werden, relativ wenig gestiegen sind: Um gerade 2% (die Daten beziehen sich auf legale Einwohner, mit illegaler Immigration aus Mexico sind sie wahrscheinlich sogar rückläufig). Österreich wird nicht erwähnt, aber z.B. Kanada, das Unterzeichner des Kyoto-Protokolls ist, hat eine Zunahme von 7%, Japan von 6%, Australien von 12%. Bei der Energieeffizienz stagniert Japan, während die USA um 20% mehr Wirtschaftsleistung pro Energieeinheit erwirtschaften, Deutschland um 21%, Indien um 31% und China gar um 96%.
# Einer der profiliertesten Zweifler an der Realität des von Menschen verursachten Klimawandels, der Gießener Physiker Armin Bunde, hat seine Meinung nach neuen Analysen der Klimadaten geändert (SZ 22.6.).
# US Energieversorgung gesichert: Der Yellowstone National Park kocht über - jetzt gibt es erhebliche Sorgen, dass sich ein katastrophaler Supervulkan-Ausbruch zusammenbraut. Positiv gesehen heißt das aber, dass die gesamte Energieversorgung der USA auf Erdwärme umgestellt werden könnte: Der Magmakörper unter dem Park von rund 12.000.000.000.000 Tonnen und rund 1000°C über Umgebungstemperatur entspricht einem Energiereservoir von etwa einer Million GWa, also auf 1000 Jahre berechnet die Leistung von über 1000 AKWs.
# Land OÖ fördert Luftverpestung und Treibhauseffekt: Landesrat Stockinger hat 50.000 Euro beigetragen, damit die Benzin-Modellauto-Raser ihren umweltverpestenden 'Sport' in Schlägl betreiben können. Bisher gibt es nur eine Modellauto-Rennbahn (in Steyregg), die nur für Elektroautos zugelassen ist. Der Bürgermeister des Ortes freut sich, dass damit der Jugend die Möglichkeit gegeben werde, ihr Hobby zu betreiben. Die iranischen Mullahs freuen sich über den Benzinverbrauch.
# China produziert derzeit 75% der Sonnenkollektoren weltweit: Alleine in den letzten 2 Jahren wurden in China mehr Kollektoren installiert als derzeit in ganz Europa in Betrieb sind.

parl@tent esalbhcerps@aon.at
# Worte aus den indigenen Sprachen Amerikas: Tabak, Kd: tebak aus Aruak. 'tobinambur', die Erdbirne, leitet sich vom Namen eines brasilianischen Indianerstammes her. Weitere Worte im Deutschen sind: Kondor, Copaiba, Kopal(harz), Cayenne. Das Projekt wird zum Tag der Sprachen Ende September öffentlich vorgestellt.
# Viele Sprachen: Es hat sich herausgestellt, dass das Wort 'Glocke' aus dem Keltischen kommt. 'Gletscher' wurde aus dem Rätoromanischen ins Schweizerdeutsch übernommen und schließlich allgemein verwendet. Interessant ist die Herkunft von 'Garderobe' und vielen anderen Worten der Gruppe (Garde...) Trotz Verwendung in zahlreichen romanischen Sprachen handelt es sich um eine aus dem Germanischen entlehnte Wurzel ('warda', siehe Warte). 'Ganove' kommt übrigens aus dem Hebräischen. 'scheckig' basiert wegen der gefleckten Erscheinung des Schachbrettes wie dieses auf dem persischen Wort für König (Shah). 'Sack', das in etlichen deutschen Fremdworten im Englischen vorkommt, leitet sich in Wirklichkeit vom Assyrischen 'sakku' ab. Dasselbe gilt natürlich auch für 'Sakko'. 'Salat' kommt aus dem Italienischen mit lateinischer Wurzel 'sal', das Salz. Interessant ist auch die 'Safari', die sich aus Suaheli 'Reise' herleitet. Ein Neuzugang bei Inuit-Worten, der freilich eher auf Experten beschränkt ist, ist Tiktaalik, das neu entdeckte Zwischenglied zwischen Fischen und Amphibien, dessen Fossilien in Nordkanada entdeckt wurden. Das Wort bedeutet 'großer Flachwasserfisch'. 'Sudoku' (die derzeit populären Zahlenrätsel) ist japanisch, obwohl die Rätsel selbst aus der lateinischen Tradition stammen und via Amerika nach Japan gelangten, wo sie daher auch einen englischen Namen haben.
Kajüte ist eine Rückentlehnung aus dem Französischen. Die Wurzel ist das althochdeutsche 'Hütte'
# deutsche Fremdworte im Englischen: Für das Mineral 'Gneiss', das bereits länger in unserem Wörterbuch verzeichnet ist, hatten wir bislang keine Quelle. Jetzt erhielten wir eine Referenz, 'nature' vom 13.4., p. 913
Kindertransport (Times, 29.6.06) Jüdische Kinder aus Nazi-Deutschland
# osteuropäische Fremdworte: Schmetterling: aus tschechisch 'smetana' im Sinne: Butter(Rahm)fliege. Nur Regional bzw. im Kartenspiel gebräuchlich sind 'Fatzke' und 'Scharwenzzel', beide mit tschechischen Wurzeln. Zeisig (Finkart, im 11. Jh. aus westslaw.)
Zigeuner (alttschechisch 'zigan', ev. ursprünglich griechisch)
Saffian, eine Ziegenleder-Sorte, kommt ursprünglich aus dem Persischen, wurde aber über russisch und Polnisch ins Deutsche entlehnt.
# W in Schweden: In Schweden wurde in der jüngsten Ausgabe des offiziellen Wörterbuchs erstmals der im Schwedischen ursprünglich unbekannte Buchstabe 'W' aufgenommen. In der Türkei ist dieser Buchstabe wegen 'Seperatismus' nach wie vor verboten (natürlich wird er trotzdem verwendet, aber wenn die Verwendung in einem unerwünschten Kontext erfolgt, kann es schwere Strafen bis hin zu Gefängnis zur Folge haben).
# Muttersprachlicher Unterricht: Studien, die behaupten, dass das Erlernen der Muttersprache bei Kindern günstig für das Erlernen der Sprache des Gastlandes ist, wurden wegen des aufkommenden ausländerfeindlichen Wahlkampfes heiß diskutiert. Dabei verfälscht das allgemeines Sprachtalent bzw. die intellektuelle Betreuung in der kindlichen Umgebung die Ergebnisse: Kinder, die talentierter bzw. besser sprachlich begleitet werden, lernen besser Deutsch, aber meist auch besser die Muttersprache. Daraus zu folgern, dass sie besser Deutsch lernen, weil sie besser die Muttersprache lernen, ist fragwürdig. Die Erfahrungen in Kanada, das kürzlich von den GRÜNEN als Beispiel einer erfolgreichen Einwanderungspolitik zitiert wurde, sind umgekehrt: Wenn Kinder von Anbeginn gut Englisch lernen, sind sie erfolgreicher als die ansässigen Kanadier. In Kanada gibt es keinen muttersprachlichen Unterricht, was bewirkt, dass bei im Ausland geborenen Kindern im Alter von 15 - 16 Jahren nur 3% sehr schlecht beim PISA-Test abschneiden, verglichen mit 2 Prozent der Einheimischen, bei der 2. Generation gar nur 1% (in Österreich sind es in beiden Kategorien 19 %). Das kann auch nicht mit der Herkunft der Einwanderer erklärt werden, denn dies gilt z.B. auch für die Kurden in Kanada.
Grünen-Chef Van der Bellen räumte ein, dass es Studien gibt, die den muttersprachlichen Unterricht kritischer sehen.
Einige Berichte unterstreichen die Studien, wonach das Erlernen einer weiteren Sprache bei struktureller Ähnlichkeit leichter fällt. So hat eine oberösterreichische Künstlerin, die mit Roma in der Türkei arbeitet, erzählt, dass man im Türkischen viele Sachen ausdrücken kann, die im Deutschen nicht möglich sind. Ebenfalls in diesem Zusammenhang ist die Entdeckung interessant, dass es eine Sprache gibt, die die räumliche Zuordnung der Zeit gegenüber unserem Begriff auf den Kopf stellt: Die Vergangenheit wird dabei mit 'vorne' assoziiert. Also nicht 'rückblickend', sondern 'vorausblickend'. Sowas gibt es auch bei verwandten Sprachen, aber in weitaus geringerem Ausmaß. So weicht die Vorstellung des Plural im englischen in Zusammenhang mit verbundenen, paarweisen Gegenständen vom deutschen Gebrauch ab (trouthers, scissors, scales). In manchen indoeuropäischen Sprachen gibt es ja nach wie vor die 'Zweizahl' für derartige Fälle, die im Deutschen und Englischen verschwunden ist.
# Deutsch-Kurdisch-Domino: Bei unserem seinerzeitigen Projekt haben wir beim Stichwort 'germ' (=warm) ein sehr ähnliches deutsches Wort, das auf dieselbe Wurzel zurückgeht, übersehen: 'gar' (gekocht). Eine mögliche Entlehnung aus dem Medischen ins Griechische ist 'Zinnober'. Das kurdische Wort bedeutet nämlich 'Roststein' und das griechische Wort leitet sich nachweislich aus einem orientalischen Wort ab.
# Malayisch: Sago

NeueBücher:
- Fuel for Life: Household Energy and Health (Eva Rehfuess) 2006
- Die Altorientalischen Reiche II - Das Ende des 2. Jahrtausends (Elena Cassin et al) 1966
- Mobilfunk und Gesundheit (Erwin Nadschläger, Michael Kundi) 2006
- La biodiversité agricole, Philippinen 2005
- Renforcement de la gestion locale de la biodiversité agricole, 2005
- Veiller à la mise en place d'un environnement propice à la biodiversité agricole, 2005
- Geneflow 1998 - a publication about the Earth's plant genetic resources (IPGRI)
- Lehrgang der sorbischen Sprache / Kurs serbskeje rece (Jurij Wjela) 1956
- Die Stadt Halle - Vom Karolingischen Grenzkastell zur spätmittelalterlichen Bürgerstadt (Volker Herrmann, Oliver Specht) 2006
- Das grosse Barrier-Riff (Craig McGregor) 1973
- Parks in Quebec: Natur so weit das Auge reicht
- Livelyhood Security and the Use of Natural Resources in and around Queen Elizabeth Protected Area Uganda (Saverio Krätli, Jeremy Swift) 2000
- Reiseführer Natur: Alaska (Michael Rudert) 1996
- The Dark Zone: Groundwater irrigation, Politics and Social power in North Gujarat (Anjal Prabash) Orient Longman.2005.
- Preserving the Dnipro River: Harmony, History and Rehabilitation (Vasyl Yakovych Shevchuk et.al) IDRC Ontario. 2005
- Der Nil - Strom des Lebens (Johann Scheibner, Bernhard Streck) 1999
- Max Planck Forschung 2/2006, Schwerpunkt Energie
- Basisdaten Bioenergie Österreich (-) 2006
- Die Mondlandung, Der Menschheit größtes Abenteuer (Dr. Herbert Pichler) 1969
- Wasser (Luna B. Leopold, Kenneth S. Davis) 1969

Entenjagd:
- profil von Anfang Juni schreibt, man könne keinen 'hunderte' Kilometer langen Aufzug ins Weltall aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen bauen, da diese nach italienischen Berechnungen um 70% weniger reißfest seien als angenommen. Freilich wäre es trotzdem kein Problem, einen hunderte Kilometer langen Aufzug zu bauen. Bei dem Weltraumlift-Projekt geht es nämlich um einen zehntausende Kilometer langen Aufzug.
- Am 10.5. berichten die OÖN über einen 'Gift-Waggon'. Bei näherer Lektüre stellt sich freilich heraus, dass es sich um Phtalsäureanhydrid handelte, das im Chemikaliengesetz unter 'reizend' und nicht 'giftig' klassifiziert wird.
- Das 'Parlament' vom 19. Juni ist der Meinung, dass die 'unterschiedlichen Zweige der Meeresenergie, ohne Offshore-Windenergie, insgesamt 5000 Terrawattstunden pro Jahr liefern könnten'. Die deutschen Bundestags-Berichterstatter wollen das Meer offenbar in Land ("terra") verwandeln. Die physikalische Einheit heißt Terawattstunde.
- laut 'profil' vom 19. Juli möchte IBM aus einzelnen Kohlenstoff-Molekülen Chips bauen. Das ist zwar nett, aber um welche Kohlenstoff-Moleküle handelt es sich ? Auch ein Diamant-Kristall ist ein 'einzelnes Kohlenstoff-Molekül'
- Die Vorarlberger Nachrichten vom 20.5. meinen, der Drei-Schluchten-Damm staue mit einer Fläche von 1000 km² das größte überschwemmte Gebiet für ein Einzelprojekt auf. Tatsächlich ist der Akosombo-Damm in Ghana (8480 km²) Kariba-Damm im südlichen Afrika (5100 km²), Cabora Bassa (3800) oder Tucurui in Brasilien (2430) viel größer, um nur einige Beispiele zu nennen.