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Newsletter des Vereins für Jugendforschungsgruppen

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focus 96

Weihnachten 2006 Elemente-Projekt zum 100sten Todestag von Mendelejew
Wir erhielten vom Landesjugendreferat eine Unterstützung für das Projekt, allerdings derzeit nur ein Drittel der fehlenden Mittel. Daher können wir derzeit auch nur mit einigen weniger aufwendigen Projekten starten. Dazu gehört das Projekt der PG 'parl@tent' zur Herkunft der Namen der chemischen Elemente, das Projekt des Youth Recycling Networks zur Wiederverwertung seltener Elemente und das Projekt der PG Flower Power über essentielle Spurenelemente für Pflanzen.
Als erstes wird jedoch das Projekt zum Thema Flammenfärbungen gestartet, da diese natürlich die Grundlage für die Silvester-Raketen sind.
Ebenfalls starten können wir das Projekt über die Salze im Meerwasser, obwohl das etwas aufwendiger ist, aber zufällig werden einige Mitarbeiter Ende Jänner in England Meerwasser-Proben entnehmen können.
Nicht realisierbar sind bis auf weiteres der Ausbau der Bibliothek, die geologische Exkursionen zu ehemaligen Bergwerken in Österreich und die astronomischen Experimente über die Linienspektren.

Mitgliederversammlung
Da wir bereits eine außerordentliche Mitgliederversammlung in diesem Jahr abgehalten haben, war die Neigung der Projektgruppen gering, noch eine ordentliche zu organisieren. Leider hat die Vereinsbehörde dies aber verlangt und wir haben daher nach 2 Verschiebungen die Vorbesprechung für die Preisverleihung am Samstag, 16. Dezember, dafür genützt, obwohl auch dort nur 5 Mitglieder zugegen waren.
Dem Antrag auf Wiedererrichtung der PG Computer als eigene Projektgruppe wurde voll entsprochen (siehe focus 94). Der Antrag für eine Gruppe 'Faserverstärkte Werkstoffe' wurde vertagt, weil keine Antragsteller anwesend waren. Der Antrag auf Rabatte für Projektgruppen mit vielen Mitgliedern wurde dem Vorstand zur Entscheidung zugewiesen. Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden bestätigt, da es seit dem Aufruf in focus 94 keine Einwände gegen den bisherigen Vorstand gab. Aus formalen Gründen mußte ein neuer Rechnungsprüfer gefunden werden, da das neue Vereinsrecht dezidiert ausschließt, dass Rechnungsprüfer gleichzeitig Vorstandsmitglieder sind.

Akamas
# Beobachtungstips: Saturn hat am 10./11. Februar seine Oppositionsposition und damit beste Sichtbarkeit. Merkur wird in der ersten Februarhälfte am Abendhimmel recht gut zu sehen sein.
# Rho Cassiopeiae beobachtet: Der nicht besonders auffällige Stern ist ein aktueller Supernova-Kandidat, der absolut gesehen dritthellste (bekannte) Stern in der Galaxie und damit der am weitesten entfernte, mit bloßem Auge sichtbare Stern. Er ist zwischen 8.000 und 11.000 Lichtjahre entfernt. Die Beobachtungen haben wir am 11. Oktober gemacht. Um diese Jahreszeit steht Cassiopeia am Abend, wenn es noch nicht zu kalt ist, im Zenit.
# Weltraumlift: In einer britischen Zeitung wurde am 16. November darauf hingewiesen, dass die konventionelle Idee des 100.000 Kilometer langen Weltraumlifts, dessen Schwerpunkt in der Geostationären Umlaufbahn verankert ist, für den Transport von Lebewesen gar nicht geeignet ist, weil man den Van Allen Strahlungsgürtel relativ langsam durchqueren würde und dort eine tödliche Strahlendosis abbekäme. Auch unter diesem Aspekt sind Lifte, die an einem in einer niedrigen Umlaufbahn schnell rotierenden Kabel verankert sind, vorzuziehen.
# 20 Jahre Giotto-Vorbeiflug am Halleyschen Kometen: Vom 26. - 29. Oktober wurde die Ausstellung in der Bibliothek gezeigt, allerdings gab es technische Probleme, weil vorübergehend ein Kühlschrank einen Teil der Ausstellungsfläche blockierte.
# Bibliothek: Der Schwerpunkt zu 50 Jahre Neutrino-Nachweis mußte aus dem oben genannten Grund abgesagt werden: Die Ausstellungsfläche ist seither nämlich blockiert.
# Radioaktive Elemente: Die jüngste Polonium-Diskussion hat insofern ihr Gutes, als wir entdeckten, dass die Radioaktivität des Wismuts (das einzige natürlich vorkommende Isotop Bi-209 hat laut Entdeckung aus dem Jahr 2004 eine Halbwertszeit von (1,2 +/- 0,2) * 10^19 Jahren) schon seit 1951 bekannt ist. Zum Thema Polonium behauptet 'Times' und andere Zeitungen, man bräuchte einen Kernreaktor, um eine tödliche Dosis zu gewinnen. Tatsächlich kann man mit einem recht einfachen experimentellen Aufbau aus Radonquellen Milligramm-Mengen von Blei 210 gewinnen, die unter Beta-Zerfall zu Polonium-210 zerfallen. In dem Zusammenhang fiel uns noch eine falsche Literaturangabe auf: Beim Beta-Zerfall entstehen bekanntlich (Anti)Neutrinos. Im Lehrbuch der organischen Chemie von Hollemann und Wieberg von 1964 (also 8 Jahre nach dem Neutrinonachweis) wird dies bei der Energiebilanz der Uranzerfallsreihe jedoch außer Acht gelassen.

Flower Power:
# Weizenkorn-Experiment für Kinder ausgewertet: Es zeigte sich, dass aus 80 ausgesäten Weizenkörnern etwa 3500 Nachkommen produziert wurden, obwohl die lange Schneeauflage einen beträchtlichen Teil der jungen Pflanzen ersticken ließ.
# Neuauflage des Schatztruhe Regenwald-Buches geplant ! Es gibt Beiträge zu 'terra preta' (s.u.), Kawain, Kaugummi, Lotus und Mangrovenwald.
# Im Rahmen des Wüsten-Schwerpunktes zur 'Global Education Week' zeigten wir insgesamt 25 Wüstenpflanzen. Es waren dies vor allem Kakteen und Aloe-Arten, aber auch Jojoba und einige namibische Sukkulenten. Zu etlichen der Pflanzen wurden kurze Begleittexte ins Kurdische bzw. Türkische übersetzt.
# Die verschiedenen Umwelt-Aktivitäten mit jungen MigrantInnen wurden (ohne Erfolg) für den 'Grün-Preis' von Landesrat Anschober eingereicht.
# Ende November führten wir eine Exkursion nach Grünau und zum Kasberg durch

parl@tent
# Jugendpreis: Für das Projekt der parl@tent-Bibliothek mit der Kindergruppe des Kulturvereins Mesopotamia erhielten wir in der Woche vor Weihnachten einen Preis des Landesjugendreferates. Das Leseförderungsprojekt wendet sich speziell an Kinder und Jugendliche aus der Türkei, die erst im Schulalter eine Familiennachzugserlaubnis bekommen und dadurch im Erwerb der deutschen Sprache benachteiligt sind.
# Weiter Lehnworte im Englischen: 'Streifzuege, Bierhaus' (in einem Bericht der Chicago Tribune über Arbil im Nordirak), Der Begriff 'wishy-washy' erwies sich als harte Nuss, da die englischen Wörterbücher dazu nur angeben, es sei eine Verdopplung von 'washy'. Es zeigt sich aber, dass der entsprechende deutsche Begriff auf dem im 16. Jahrhundert nachgewiesenen, aus 'Irrwisch' abgeleiteten 'Wisch = sinnloses Zeug' beruht.
# Start zu Malayisch-Projekt und Elemente-Projekt (siehe oben).
# Wasser: Neues zur Ybbs: Alter Name im Oberlauf Ois, uje (alb), uisce (gäl),
# Safari: arabisch, Rastafari: abessinisch, Kiste aus Griechisch (fast exakt übernommen)

Youth Recycling Network
# Ein Antrag auf Unterstützung beim Öko-Box-Fonds wurde nicht genehmigt, sodass wir auch in den nächsten Monaten wie zuletzt auf niedrigem Niveau weiterarbeiten müssen.
# Leere Dosen als Posterhalter: Poster können zusammengerollt in einer Batterie leerer Dosen, die auf ein Brett genagelt sind, gelagert werden. Die Dosen können einzeln beschriftet werden. Wenn nötig, können die Dosen auch auf einer Platte befestigt werden und die Poster dann an der Oberseite beschriftet werden.
# nebeneinandergeklebte Korke für Kochtopf-Untersetzer
# CD-Ablagen aus Suppenpackerl-Kartonboxen
# 4 CD-Spindeln erhalten
# Weinkartons als Zeitschriften-Ablagen: in 2 gleiche Teile geschnitten
# Ein PC-Netzteil-Lüfter von einem defekten Netzteil wurde zur nächtlichen Kühlung eines Äpfel-Lagerraumes verwendet, da die Äpfel wegen der warmen Witterung schon früh reif werden, wenn die Temperatur des Lagerraumes noch ziemlich hoch ist.
# Goldfolie von Erdnuss-Creme-gläsern kann zum Weihnachts-Basteln verwendet werden
# Start der diesjährigen Isolatorexperimente mit Milchkartons als unterer Teil (siehe Energiebasteln)
# Margarinedeckel-Alufolie für gefaltene Figuren und als Notdeckel für Marmeladegläser
# gebrochene CD-Halter als Bilderrahmen für gepreßte Blätter, Blüten

Energiebasteln
# Energie aus schwingenden Brücken: Bei Brücken versucht man ja bekanntlich, durch dämpfenden Konstruktionen Schwingungen zu vermeiden. Dies geschicht meist passiv. Wie Berechnungen zeigen, enthalten die Schwingungen von Brücken jedoch genug Energie, um ihre Beleuchtung mit effizienten LED-Lampen zu betreiben. Umgewandelt werden kann die Energie durch piezoelektrische Materialien. Bei entsprechend starken Schwindungen könnten jedoch auch hydraulische Elemente verwendet werden, die das Öl unter entsprechendem Druck durch eine kleine Turbine pressen.
# Diesjähriges Experiment zur Isolation mit Nussschalen: An einer Seitenwand, insgesamt 4 m². Mit unterem Streifen aus Milchkartons, daran anschließend Nussschalen 8 cm hinter Eternitplatten befüllt. Es stellte sich übrigens heraus, dass man mit Nusschalen auch eine Vakuum-Superisolation realisieren kann.
# Straßenbeleuchtung: Während er dunklen Vorweihnachtszeit stellten wir fest, dass die Beleuchtung durch Straßenlaternen sehr ungleichmäßig verteilt ist: Während Wiesen und Wälder in der Nähe der Laternen stark beleuchtet werden, sind die weiter entfernten Teile der Gehwege teils recht düster. Wir haben uns daher entschlossen, eine Simulation zu machen, bei der die Ausleuchtung durch LEDs erfolgt. Da diese einen sehr engen Lichtkegel besitzen und die Zahl der LEDs pro Leuchtrichtung variiert werden kann, kann die Leuchtdichte gezielt gesteuert werden. Im Zentrum unter dem Laternenmast kann die Leuchtdichte auf rund ein Drittel abgesenkt werden, während sie im Zwischenraum bis zum 3-fachen Wert gesteigert wird. Streuverluste können von derzeit rund 65% auf 20% verringert werden. Insgesamt entspräche das einer Stromersparnis von rund 50%. Zusätzlich können LEDs kurzzeitig geschaltet werden und dadurch eine aktive Steuerung je nach Bedarf realisiert werden.
# Ausschreibung 'Energie-Star 07': Einsendeschluss 25. Jänner.
# Die dümmlichen OÖN-Wirtschaftsredakteure wollen uns erklären, dass es unmöglich sei, keinen Atomstrom einzukaufen (eh schon wissen, Strom hat ka Mascherl ...). Für einen echten Physiker ist die Argumentation natürlich reinster Schwachsinn, denn auch purer Strom aus Solarzellen enthält Atomstrom: Bekanntermaßen produzieren AKWs (siehe oben) Neutrinos. Diese Neutrinos können (wenn auch nicht allzu häufig) mit Materie wechselwirken und dabei Positronen erzeugen. Die Positronen zerstrahlen mit Elektronen zu Gamma-Quanten, welche wiederum in einem Halbleiter wie Silizium zahlreiche Elektronen ins Leitungsband katapultieren, die dann über einen p-n-Übergang einer Solarzelle diffundieren und Solarstrom erzeugen. Womit bewiesen ist: Solarstrom enthält Atomstrom. Und das wollten die OÖN ja beweisen.
# Klima: Kürzlich fand eine Konferenz über 'terra preta', den von den Ureinwohnern Amazoniens mittels Holzkohle fruchtbar gemachten Boden in flussnahen Teilen des Regenwaldes, statt. Interessant daran ist vor allem, dass sich herausstellte, dass die gesamte erreichbare Steigerung der Kohlenstoffgehaltes derartig behandelter Böden bis zu 250% der eingebrachten Holzkohlemenge beträgt. Der Grund dafür ist einerseits, dass die Holzkohle kohlenstoffhaltige Moleküle adsorbiert, andererseits, dass die mikrobielle Biomasse stark zunimmt. Zudem erhöht sich die Bodenfruchtbarkeit und damit die Menge an Wurzel-Biomasse. Nach Berechnungen der Cornell University könnte die Umwandlung von Böden in 'terra preta' jährlich mehr Kohlenstoff speichern als vom Menschen durch Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt wird. Tera preta wäre daher eine weit-aus vernünftigere Strategie gegen den Treibhauseffekt als sogenannter 'Biodiesel' oder Atomenergie. Allerdings ist diese Strategie keine Dauerlösung, weil nach einigen Jahrhunderten der verwendbare Boden aufgebraucht ist (siehe 'nature' 10.8.06)
# Wind und Sonne kombiniert günstiger als Atom: In einem Artikel: 'A Road to US Decarbonization' schreiben die Autoren am 1. September in 'Science', dass konzentrierende Sonnenkraftwerke mit Wärmespeicherung in den USA billiger wären als Atomenergie. Bei diesen wird die Sonne mit Spiegeln auf einen Turm im Zentrum reflektiert, wo eine hochsiedende Flüssigkeit auf hohe Temperatur erhitzt wird. Mit dieser wird in konventionellen Dampfturbinen Strom gewonnen, wenn er benötigt wird. Die konzentrierenden Sonnenkraftwerke können daher im Verbund mit Windenergieanlagen betrieben werden, deren Leistung wetterabhängig ist und die aus diesem Grund nicht gemeinsam mit Grundlastkraftwerken wie AKWs zur Stromerzeugung geeignet sind. Nach den Berechnungen der Autoren kostet Atomenergie im Grundlastbetrieb 6 (US-)-Cent pro KWh, während die Elektrizität aus Solarturmkraftwerken 6,2 Cent/kWh kostet, also geringfügig mehr. Strom aus Windenergie kann jedoch je nach Standort ab 3,5 Cent pro kWh hergestellt werden. Der Mix aus Sonne und Wind kommt daher billiger als Atomstrom. Da Atomkraftwerke sehr hohe Investitionskosten haben, wird Atomstrom sehr viel teurer, wenn die AKWs zeitweise mit verminderter Leistung betrieben werden, nämlich zwischen 10 und 11 Cent pro Kilowattstunde. Noch günstiger sind nur Kohlekraftwerke, die den Strom für 4,5 Cent/kWh produzieren, allerdings unter Abgabe von Treibhausgasen. CO2-neutrale Kohlekraftwerke, bei denen das entstehende Treibhausgas abgetrennt und unterirdisch gespeichert wird, sind mehr als doppelt so teuer. Die Autoren berechnen den Flächenbedarf, um die Hälfte des gesamten derzeitigen US-Energieverbrauchs bereitzustellen, auf 40.000 km² Wüste. Andere Experten haben kürzlich, ebenfalls in 'Science', darauf hingewiesen, dass Strom aus Kernfusionskraftwerken prinzipiell etwa 30 Cent/kWh kosten würde. Es zeigt sich also, dass die Kombination regenerativer Energieteräger nicht nur die umweltfreundlichste, sondern auch die billigste Energiequelle wäre. Quelle: Sc. 1.9.06, p. 1244 Science, 10.3.06
# Polonium-Unsinn: In verschiedenen Presseberichten wurde behauptet, man brauche Zugang zu Kernreaktoren, um Polonium 210 zu erzeugen. Tatsächlich entsteht das Isotop jedoch beim radioaktiven Zerfall von U-238 und läßt sich über eines der Zwischenprodukte leicht anreichern: Das Edelgas Radon. Dieses tritt an manchen Stellen in uranreichen Urgesteinsformationen in Form von Radonquellen aus. Beim Zerfall entsteht mehrfach positiv geladenes Polonium 218, das leicht an einem stark negativ geladenen Absorber gesammelt werden kann. Dieses zerfällt dann zu Blei-214, das mit einer Halbwertszeit von 22 Jahren in wägbaren Mengen angereichert werden kann. Polonium 210 ist das langlebigste radioaktive Zerfallsprodukt von Blei-214. Es genügen daher rund 500 µg Blei-210, um die tödliche Menge Polonium 210 zu isolieren.

Archäologie
# Wir fanden im Altwarenhandel drei interessante Bücher: einen Ausstellungskatalog über die Hallstadtkultur, ein Buch über die Kelten in Mitteleuropa und eines über die Etrusker (siehe neue Bücher). Dabei fiel auf, dass die Unterbrechung des Salzbergbaues zwischen der Nordgruppe und der Ostgruppe des Bergbaus in jene Zeit fällt, zu der nach den kürzlich erfolgten Ausgrabungen die Ringwallanlage auf dem Luftenberg, der die Mündung der Traun überblickt, fällt. Ein weiteres Buch über die Jungsteinzeit im Raum Linz erweist sich als sehr interessant in Zusammenhang mit unseren eigenen Arbeiten.
# Weitere Gartenfunde von Scherben & Kinderprojekt für MigrantInnen mit Scherben der vergangenen Jahre
# Bei einem Besuch des Museums von Orth (siehe 10 Jahre Nationalpark) stellte sich heraus, dass das von uns vor einigen jahren entdeckte, als historische Kanonenkugel interpretierte Objekt exakt die Größe der dort ausgestellten Kanonenkugeln aus der Zeit der Türkenbelagerung hat.
# Schwerpunkt historische Verkehrswege: Insbesondere in Waldgebieten haben sich alte Verkehrswege oft bis heute als ausgeprägte Hohlwege erhalten. Sogar die werden aber durch modernen Forststraßenbau heute bedroht. Daher haben wir, angeregt von der Frage, wo Mozart in unserer Gegend wohl genau gereist ist, begonnen, diese zu kartografieren und in einen Kontext alter Verkehrswege einzubinden.
# Vorschlag für Dendroarchäologie: Anhand von historischen Bäumen läßt sich nicht nur Klimageschichte eruieren, sondern auch Wirtschaftsgeografie.
Computer
# Ein weiterer Alt-PC wurde für ein Upgrade eines anderen verwendet. Im gegenständlichen Fall wurde der interne Speicher von 128 MB mit dem vorhandenen 64-MB-Speicher des Bibliotheks-Verwaltungs-PCs ausgetauscht. Letzterer wird auch eine neue Festplatte bekommen, da das System zur Zeit auf einer 426 MB-Platte läuft. Diese wird durch eine 810-MB-Platte ersetzt werden, was den Bedürfnissen voll entspricht.
# wieder SIMM-Speicherchips bekommen, die sich im Test allerdings als 2 x 4 MB und 2 x 8 MB erwiesen. Weiters ein CD-ROM-Laufwerk, das auf unserem Linux-Computer in Wien installiert wurde.
# aus alter Netzwerkserver-CD-RW-Station CD-RW-Laufwerk in AKAmAs-PC 1 eingebaut und Stromversorgung für RW-Funktion, da diese sonst eventuell die PC-eigene Versorgung überlastet. Das alte AKAmAs-CD-ROM kann als Laufwerk verwendet werden, um den VJFG1-PC mit Linux zu starten und dessen DVD-Laufwerk für DVD-Medien zu verwenden.

Polar/Meeresforschung/Klimaexperiment
# Vor einigen Jahren gab es Diskrepanzen zwischen Messungen des Meeresspiegelanstieges und der gemessenen Eisschmelze. Wir haben damals einige zusätzliche Quellen vorgeschlagen, die aber auch nicht ausreichten, die gemessenen Werte zu erkläären. Nun zeigte sich, dass der Beitrag von Grönland tatsächlich größer ist als als vermutet, nämlich 230 statt 80 km³/Jahr. Aus den Daten derselben Publikation läßt sich aber auch ableiten, dass wir den Effekt der postglazialen Hebung unterschätzten, weil wir nur die Ostsee berücksichtigten. Der Meeresboden hebt sich aber auch unter der Hudson Bay, außerdem führt die Hebung auch unter Festland zu einer geringfügigen Senkung des Grundwasserspiegels, da die Neigung des Grundwasserstromes ansteigt. Die Hebung ist unter den genannten Meeren im Bereich von 3 cm/Jahr und Teilen des Nordpolarmeeres bei 1 cm/Jahr. Daraus ergibt sich ein Beitrag von 60 km³/Jahr alleine für diese beiden Regionen oder 0,15 mm. Mit weiteren Gebieten, die ebenfalls vergletschert waren, wären das dann etwa 0,3 mm/Jahr. In 'focus 81' hatten wir hingegen einen Beitrag von nur 0,05 mm/Jahr angenommen.

Neue Bücher
Soils in Archaeological Research (Vance T. Holliday) 2004
Die Stadt Halle - Vom Karolingischen Grenzkastell zur spätmittelalterlichen Bürgerstadt (Volker Herrmann, Oliver Specht) 2006
Die Etrusker (Massimo Pallottino) 1956
Die Hallstatt-Kultur - Frühform europäischer Einheit (Dietmar Straub et al) 1980
Wiener Friedhöfe, Spiegel der Gesellschaft und Geschichte (Perspektiven) 6_7/2006
Bad Deutsch Altenburg (Franz Müllner) 1979
Pompeji heute und vor 2000 Jahren (Alberto Carpiceci) 1977
Jungsteinzeit am Martinsfeld - Zur Bemaltkeramischen Kultur im Linzer Raum und in Oberösterreich (Dieta-Frauke Svoboda) 1999
Rock Carvings in Norway (Anders Hagen) 1965
Die Wiege der Kultur (Samuel Noah Kramer) 1969
Die Azteken (Hanns J. Prem)
Die Wiege der Sonne - Mittelamerikas Großreiche der Vor-Maya-Zeit (Petzer Tompkins) 1976
Die Phönizier - Das Purpurreich der Antike (Gerhard Herm) 1973
Haltet die Pyramiden fest! 5000 Jahre Grabraub in Ägypten (Peter Ehlebracht) 1980
Walls of Jericho (Margaret Wheeler) 1956

Entenjagd
- Die TT sind der lebende Beweis, dass Unterrichtsministerin Gehrer eine Versagerin ist: Laut TT vom 13. Oktober sind nämlich 9 1/2 Wochen weniger als 2 Monate (in dem Fall Gefängnis für Kim Basinger). Nicht einmal in ihrer näheren Heimat konnte Gehrer angehenden JournalistInnen die Grundbegriffe der Mathematik beibringen.
- Die Süddeutsche Zeitung vom 4.10. glaubt, Sudokus seien ein 'japanischer Rätselspaß'. Wie die PG parl@tent schon zuvor zeigte, ist an Sudokus nur der hier gebräuchliche Name japanisch. In Japan selbst haben diese einen englischen Namen, und nach japan kamen die Zahlenrätsel via USA aus römischen Quellen.
- Formale Logik ist nicht die Stärke des profil. Was wird ein Kurde türkischer Staatsbürgerschaft, wenn er die österreichische Staatsbürgerschaft erwirbt ? Nach den Regeln der Logik ein kurdischer Österreicher, laut profil vom 25.9. ein Türke.
- Über die Definition eines 'Planeten' gab es in letzter Zeit ja einige Diskussionen. Kein Astronom würde jedoch, so wie die OÖN am 1. September, den Erdmond zum Planeten erklären.
- 'Österreich' mag neu sein, aber das ist noch lange kein Grund, wie am 11. Oktober die Sprengkraft von Atomtests zu vertausendfachen (etwa 800 kT statt 800 Tonnen für den nordkoreanischen Versuch).
- Elektrisch geladene Teilchen erzeugen ja tatsächlich ein Magnetfeld, aber deshalb sind sie noch lange nicht 'magnetisch geladen', wie der Kurier am 17.10. bei einem Artikel über Nordlichter schreibt.
- Die OÖN vom 6. Dezember behaupten in eine Buchbesprechung, das Wort 'Zucker' käme aus dem Arabischen, was natürlich Schwachsinn ist: Die Wurzel stammt aus dem Altindischen 'sarkara' und kam über das Griechische sakcaron ins Arabische und die europäischen Sprachen.